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Proxmox Micro-Server selber bauen mit AMD Ryzen Prozessor

Über einige Jahre hinweg, habe ich in meinem HomeLab verschiedene Microserver von HP eingesetzt. Aber entweder hatten sie zu wenig Leistung, zu wenig Hauptspeicher,waren mir zu laut oder gleich alles zusammen. Irgendwann hatte ich endgültig genug und begann nach und nach Komponenten für einen Microserver im Eigenbau zu kaufen. Er soll leise, klein und trotzdem leistungsstark sein.

Nachdem ich etliche Optionen durchgegangen bin, habe ich mich für ein AMD basiertes “Built” entschieden. Da ein Epyc Prozessor und Board in Mini ITX Bauform meinen finanziellen Rahmen gesprengt hätten, war ich auf gängige Konsumenten-Hardware angewiesen. Mir war zu diesem Zeitpunkt schon bewusst, dass ich nicht mehr als 64GB RAM verbauen kann und aufgrund meiner letztlichen Prozessorwahl (Ryzen 5 PRO 4650G) eventuell in einige Schwierigkeiten laufen würde, die Proxmox betreffen. (Was sich bestätigt hat, siehe unten) Generell hatte ich auch etwas Glück, dass ich einen Ryzen PRO Prozessor neu kaufen konnte, die PRO Modelle sind eigentlich System Buildern vorbehalten. Alternativ kann man sich jeden Prozessor verbauen, der in der jeweiligen Freigabeliste des Mainboards enthalten ist.

Hier eine vollständige Liste aller verbauten Komponenten:

Nachdem alle Komponenten zusammengebaut sind, geht es an die Proxmox Installation. Ich will hier nicht so sehr ins Detail gehen, da die Installation recht selbsterklärend ist. Vorab will ich anmerken, dass ich das WLAN Modul des Mainboards im BIOS deaktiviert habe, ich habe hierzu gelesen, dass Proxmox mit WLAN ab und zu Probleme machen kann. So benutze ich das verbaute GBit Interface. Weiterhin habe ich den Speicher für die in der CPU integrierte Grafikeinheit auf ein Minimum reduziert um möglichst viel der 64GB Speicher für meine virtuelle Maschinen zu Verfügung zu haben.

Nach der Installation wird (wie vermutet) beim booten kein Treiber gefunden für den Grafikchip (Renoire). Der Grund ist, dass im aktuellen Linux Kernel, der Grafikchip noch als “experimentell” eingestuft wird. Also müssen wir den entsprechenden Schalter als Kernel Parameter angeben. Dazu beim booten im Grub Menü die Taste e drücken, dann in die Zeile linux- den Parameter amdgpu.exp_hw_support=1 anhängen.

Um OS Updates in Proxmox ohne kostenpflichtige “Subscription” installieren zu können, ist Folgendes zu tun:

Einfügen der Repositories in /etc/apt/sources.list

 deb http://ftp.de.debian.org/debian buster main contrib
 deb http://ftp.de.debian.org/debian buster-updates main contrib
 # security updates
 deb http://security.debian.org buster/updates main contrib
 deb http://download.proxmox.com/debian buster pve-no-subscription 

Das Default Enterprise Repository wird entfernt: rm /etc/apt/sources.list.d/pve-enterprise.list

Ein weiteres Problem mit diesem Build ist, dass die Wake-on-LAN Einstellungen bei jedem Reboot aufs Neue verloren gehen. Das bedeutet, dass kein Magic Packet akzeptiert wird und das System sich somit nicht aufwecken lässt. Dazu habe ich das wol Flag für die Netzwerkkarte bei jedem Reboot mittels Cronjob gesetzt. Der Eintrag von @reboot /sbin/ethtool -s enp3s0 wol g in die Crontab reicht hierzu aus. Ihr müsst eventuell die ethtool’s nachinstallieren und der Name eures Netzwerkinterfaces kann selbstverständlich auch abweichen.

Als Letztes habe ich noch die vier verbauten SSD’s in einen ZFS Pool (RAIDZ1) konfiguriert. Die Komprimierung habe ich dabei aktiviert und bin mit einer Blocksize von 16K eingestiegen. Da die von mir gewünschte Komprimierungsart (ZSTD) nicht über die Oberfläche auswählbar ist, habe ich diese nach der Erstellung über die Kommandozeile gesetzt.

zfs set compression=zstd vm-ssd

Philip

2 thoughts on “Proxmox Micro-Server selber bauen mit AMD Ryzen Prozessor”

  1. Mit dem Asrock Rack x570d4i-2T sind sogar bis zu 128gb RAM drin. Dazu erhält man noch ipmi und 10gbit Lan. Kar es kostet um ein Vielfaches mehr als das hier verwendete Board.

    1. Avatar photo

      Das ist richtig, hatte ich tatsächlich auch in der Auswahl. Aber preislich war es mir dann doch zu arg (ca. 4 mal so teuer). Zumal 128GB Speicher auch gleich richtig viel Geld gekostet hätten. IPMI wäre aber wirklich ein gutes Feature gewesen, dass ich gerne gehabt hätte.

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